Anstieg des Wasserspiegels in Frankreich im Jahr 2040

Der Ozean erwärmt sich, von der Oberfläche bis in die Meerestiefen. Wie weit steigt der Wasserspiegel in Frankreich im Jahr 2040?

Klimawandel und steigender Wasserspiegel

Der Ozean erwärmt sich, von der Oberfläche bis in die Meerestiefen. Der Anstieg der Meerestemperatur führt zusammen mit der Eisschmelze zu einem Anstieg des durchschnittlichen Meeresspiegels. Wie weit steigt der Wasserspiegel in Frankreich im Jahr 2040?

Der Bericht des zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen – The Intergovernmental Panel on Climate Change – über den Ozean und die Kryosphäre, der 2019 erschien, lenkt die allgemeine Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs, die in vielen Teilen der Welt bereits spürbar sind. Die Sicherheit der Küstenbevölkerung hängt vom Zustand des Ozeans ab.

Der rapide Anstieg des Meeresspiegels und die Häufigkeit heftiger Stürme bedrohen nicht nur Millionen von Menschenleben, sondern auch die Lebensgrundlage vieler Menschen und milliardenschwere Finanzressourcen für die Küsteninfrastruktur.

Die Küstenerosion verstärkt sich und das Risiko von Überschwemmungen oder überlaufenden Wellen mit Überflutungen entlang der Küste steigt. Unter anderem drückt der ansteigende Meeresspiegel Salzwasser in das Land, sodass sich Grundwasser (Trinkwasserquellen) und Wasser zur Bewässerung verändern.

Anstieg des Wasserspiegels in Frankreich im Jahr 2040

Mit mehr als 5.800 km Küstenlänge im französischen Mutterland, zu denen fast 1.200 km Küste in den überseeischen Departements hinzukommen, wird sich Frankreich mit 1,5 Millionen Küstenbewohnern in Gebieten, die potentiell von Überschwemmungen bedroht sind, unabwendbar vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen sehen.

Die französische Küstensituation

2019 veröffentlichte die Website des Programms Climate Central interaktive Karten, mit denen die lokalen Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf die Küste im Jahr 2040 bewertet werden können.

Diese Karten beruhen auf verschiedenen Szenarien zum Anstieg des Meeresspiegels je nach der Temperaturentwicklung des Weltklimas. Gefährdet wäre insbesondere die Atlantikküste: neben Nouvelle Aquitaine (Charente-Maritime, Gironde) das Loiretal (Loire-Atlantique, Vendée), die Bretagne (Brest) sowie Pas-de-Calais mit Somme und der Norden in der Region Hauts-de-France. Auch die Mittelmeerküsten hätten unter den Folgen des steigenden Meeresspiegels weltweit zu leiden. Ganz allgemein wären Europa und die europäischen und französischen Inseln stark betroffen.

Am 30. April 2022 veröffentlichte die französische Regierung die Liste der Gemeinden, die vorrangig auf eine klimabedingte Küstenerosion reagieren müssen. Die Namen von 864, von Überflutung durch das Meer gefährdeten Gemeinden führt die im Amtsblatt veröffentlichte Liste auf, davon werden 126 Gemeinden als besonders gefährdet eingestuft.

Wie kommt es zu diesem Anstieg des Meeresspiegels?

DER OZEAN WIRD WÄRMER...

Der Ozean hat bereits 93 % der überschüssigen Wärme des globalen Klimawandels aufgenommen und er erwärmt sich in allen Tiefen, mit regionalen Schwankungen.

Dieses Phänomen wird sich ab dem 21. Jahrhundert über mehrere Jahrhunderte fortsetzen.

Im nordwestlichen Pazifik beispielsweise stieg die Temperatur zwischen 2013 und 2015 um über 6 °C. Während sich das Meerwasser aufwärmt, dehnt es sich aus. Es nimmt mehr Platz ein und der Wasserspiegel steigt.

... EISSCHMELZE...

Hinzu kommt das Schmelzwasser der Gletscher weltweit, des grönländischen Eises und der antarktischen Polkappe. Steigende Luft- und Meerestemperaturen können große Eisflächen in den Polarregionen schnell schmelzen lassen.

Die Eisschilde, die Grönland und den antarktischen Kontinent bedecken, verschwinden und das Schmelzwasser fließt ins Meer.

Zwischen 2006 und 2015 haben die Polkappen jährlich ca. 433 Milliarden t verloren.

UND DER OZEAN STEIGT...

Weltweit ist der durchschnittliche Meeresspiegel um 17 cm in einem Jahrhundert mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 1,4 mm im Jahr gestiegen. Aber das Tempo hat sich in letzter Zeit beschleunigt: Wissenschaftler schätzen, dass der Ozean von den 1990er Jahren an um 8,5 cm gestiegen ist, das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 3,6 mm/Jahr. Dieser Anstieg des Meeresspiegels wird sich wohl fortsetzen und in den kommenden Jahrhunderten noch beschleunigen.

So könnte der Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts jährlich um 1,5 cm steigen, das entspricht einem Gesamtanstieg von 110 cm. Dadurch wären zahlreiche Küsten- und Tieflandgebiete bedroht.

Ungefähr 28 % der Weltbevölkerung oder 1,9 Milliarden Menschen leben weniger als 100 km von der Küste entfernt in einer Höhe von unter 100 m über dem Meeresspiegel. Die Hälfte der Großstädte weltweit liegen an der Küste und sind besonders gefährdet, ebenso wie Inseln, Mündungsgebiete und Flussdeltas.

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